Wirtschaft

Forst und Jagd

Die Forstwirtschaft

„Für die Forstwirtschaft war Silberberg  der Sitz der Staatlichen Revierförsterei,  welche der Staatlichen Oberförsterei in  Karlsberg untergeordnet war. Der Revierförsterei  in Silberberg waren die Forstbezirke Herzogswalde und Raschgrund angegliedert.
Die Fläche der staatlichen Wälder rund um die Stadt ist nicht bekannt. Das Gebäude der Revierförsterei befand sich oberhalb der Post auf der Winterseite.

Revierförster war 1921-1922 ein gewisser Herr Alder. Seinen Posten übernahm er nach dem 1. Weltkrieg. 1918 war ein gewisser Apel Revierförster in Silberberg. Der Revierförster Alder war im Vorstand des örtlichen Eulengebirgsvereins. Ab 1919 war er Vize-Sekretär und ab 1921
Vize-Vorsitzender des Vereins, und hat sich sehr für die Belange des Vereins engagiert.
Viele Wege wurden dank seiner Bemühungen erschlossen und Bänke aufgestellt.
Die anderen Beschäftigten des Silberberger Forstreviers waren Hermann Roesler und Georg Kapolke. Der erste war Kassierer des Forstreviers, der zweite war Förster. Ab 1939 war Julius Lencer Revierförster in Silberberg.

Die Zahl der Forstarbeiter ist nicht bekannt.  Wie schon im Kapitel “Landwirtschaft” erwähnt, waren 1933 – 11% und 1939 – 5% der Bewohner Silberbergs in Land- und Forstwirtschaft insgesamt beschäftigt. Im Wald mußten bedeutend mehr Menschen gearbeitet haben als
die 2 genannten Personen (Roesler war nur Kassierer); es ist zu vermuten, daß viele Helfer und Waldarbeiter beschäftigt waren, ein Teil gewiß nur saisonbedingt. Über deren
Tätigkeiten war nichts zu finden. Gewiß haben sie Bäume gepflanzt und gerodet. Von Zeit zu Zeit hat die örtliche Försterei Brennholz, Pfähle und Bäume für Endverbraucher
verkauft. Das Material  stammte aus den Waldbezirken Herzogswalde und Raschgrund. Die Verkaufstellen waren in den Hotels: ”Prinz von Preußen”, ”Zur Post”, oder ”Kaiserhof”. In einem Fall kam es zum Streit zwischen der Oberförsterei in Karlsberg und den Silberbergern.
Die Oberförsterei wollte das Holz in einer Gesamt-Partie verkaufen, aber die
Silberberger waren dagegen und erreichten, daß das Holz in einzelnen (kleineren)
Partien verkauft wurde. Bei der Kasse des Forstreviers konnte man die Erlaubnis zum
Sammeln von Beeren und Pilzen sowie dem Sammeln von Reisig und Holz im
Wald erhalten. Diese Erlaubnis kostete 3 Mark pro Jahr.

Ein Teil der Wälder in der Umgebung war Eigentum der Stadt. Die Arbeiten in diesen Wäldern steuerte auch der Förster Alder. Dieser hat sich z.B. bei dem Abholzen der Bäume im Wallgraben rings um den Donjon widersetzt, weil er das für zu kostspielig hielt. 1921 wurden Waldarbeiten in der Umgebung der Kleinen Strohhaube durchgeführt, die Wiederaufforstung
von 5-6 Morgen kostete 4000,– Mark.

Die Jagd

Sehr stark mit dem Forstwesen verbunden war die Jagd. Silberberg bildete einen selbständigen Gemeindejagdbezirk, verwaltet vom Bürgermeister als Jagdführer. Er verpachtete die Jagdreviere. Der Schutz des Wildes wurde von einem Jagdpolizisten
versehen. Ab 25. Januar 1921 war das der Revierförster Alder. Ab dem 14. April
1919 hatte er die gleiche Aufgabe auch im Jagdbezirk Herzogswalde übernommen.

Wieviele Personen sich mit der Jagd im Silberberger Bezirk befaßten, kann man
heute schwerlich beantworten. Jagderlaubnis für 1922 erhielten: Baron von Seckendorf,
Major von Bogen, Fabrikant Kuhnt, Landwirt Bruno Krause und der Stellmacher Paul Materne. Ein Jahr später erhielten die Jagderlaubnis noch der Lehrer Karl Meixner, der Gastwirt Robert Kowalik und der Handlungsreisende Arthur Schneider. Die Jagderlaubnis war nicht billig und nicht jeder konnte sie sich leisten. Es wäre interessant zu wissen, welches Wild gejagt wurde, aber darüber geben die Quellen leider keine Auskunft. Ab dem 15. September 1921 fing die Jagdsaison auf Rebhühner an. Silberberg war zwar von reichen Bergwäldern
umgeben; eine holzverarbeitende Industrie aber gab es in der Stadt nicht. “

aus: Felkel/Przerwa, 2001.

Der Fotograf

In der Stadt befand sich auch das Foto-Atelier des Karl Arlt. Außer seiner gewöhnlichen Tätigkeit als Fotograf hatte er auch einen Verlag für Silberberger Ansichtskarten, die er selbst produzierte.

Bildergebnis für Karl arlt fotograf silberberg

aus: Felkel/Przerwa, 2001.

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