001S

 

Das Gebäude an der Sommerseite 1

Foto von 1910 mit Oskar Anders und seiner Tochter Helene, die damals etwa 10 Jahre alt war.

Foto 2015 (bearbeitet).

 

Foto 2015

Foto 2015

Foto 2001 (alle Fotos Slg. de Vries).

Laut dem Einwohnerverzeichnis für Silberberg wohnten hier im Jahr 1945:

1a

Anlauf Alfons Stadtbaumeister a. D.
Anlauf Elfriede Schwester von Anlauf, Alfons

Bögner Martha, geb. Stiller

1

Anders Oskar Fabrikbesitzer
Anders Paula, geb. Sommer Ehefrau
Anders Erich Sohn
Anders Gerda, geb. Treutler Ehefrau v. Erich
Anders Dietrich Sohn

Anders Emil Fabrikbesitzer
Anders Anna, geb. Jablonski Ehefrau
Scheuermann Anni, geb. Anders Tochter
Scheuermann Gisela Tochter v. Anni Sch.
Scheuermann Irene Tochter v. Anni Sch.

Anders Otto Fabrikbesitzer
Anders Hulda, geb. Schneider Ehefrau
Anders Martha Tochter
Anders Ernst Sohn
Anders Artur Sohn
Anders Hans-Joachim Sohn v. Ernst A.
Anders Ingrid Tochter v. Ernst A.
Anders, Werner Sohn v. Ernst A.

Das erste Automobil in Silberberg, am Steuer Otto Anders, nach 1910

Kraftfahrzeuge kamen sehr spät nach Silberberg. Das erste Auto erschien 1910
und war Eigentum des damaligen Frankensteiner Landrats. Der erste Silberberger
Autobesitzer war der Fabrikant Otto Anders. S. 347

………………Außer den bisher genannten Personen waren im Stadtrat von Silberberg in den Jahren 1921-1922 vertreten: der Bäcker Wilhelm Schöpke (seit 1920), der Bäcker August Kaps, der Frisör Adolf Langer, der Fabrikant Anders und zwei neue Ratsmitglieder: der Ofensetzer Paul Bartsch ……………….

Fabrik E. Anders & Söhne
Der zweite Produktionsbetrieb in Silberberg der Jahre 1921-1922 war die Metallwarenfabrik oder Fabrik für Uhrmacherei und Feinmechanik “E. Anders & Söhne”. Dieser Betrieb befand sich in einer mittelgroßen Halle in der Nähe des katholischen Friedhofes entlang des Weges nach Raschdorf. Der Betrieb entstand im Jahre1869 und war eine Art größere Handwerks-Produktionswerkstatt, welche kleine Serien eigener Patente oder nach Wunsch der Auftraggeber produzierte. Basisproduktion war die Feinmechanik. Über das Produktions-volumen und die Zahl der Beschäftigten war der örtlichen Presse nichts zu entnehmen. Die Größe der Hallen konnte mehr als zehn Personen die Arbeit erlauben. Dieser Betrieb arbeitete bis 1946, dann wurden seine Anlagen demontiert. Die Eigentümer waren: Emil Anders, Oscar Anders und Otto Anders, von Beruf Mechaniker, sie wohnten unweit des Betriebesan der Sommerseite 1. Einer der drei Eigentümer Anders gehörte dem Vorstand
des örtlichen Eulengebirgsvereins an. Eine andere Notiz gab an, daß ein Fabrikant
Anders Mitglied des Stadtrates war.
Die Eigentümer der Fabrik mußten demnach ein gewisses Ansehen unter den Silberbergern genießen.   S. 243-245

Der Vorstand des Silberberger Eulengebirgsvereins blieb 1921 unverändert. Vorsitzender war der Kantor Karl Meixner,sein Vertreter der Förster Alder, Sekretär der Lehrer Fritz Pagelsen, dessen Vertreter der Hotelbesitzer Max Rübartsch, Kassenwart war der Bäcker Wilhelm Schöpke und sein Vertreter der Rentner Hesse. Beisitzende Vorstandsmitglieder waren 1921 der Gendarm Blaubert und der Kaufmann Kalide und 1922 der Kantor Bengner und der
Fabrikant Anders. In die 1922 berufene Arbeitskommission wurden der Förster Alder, der Lehrer Dittrich und der Architekt Galisch gewählt. Getragen wurde der Verein vorwiegend von Silberberger Bürgern der Mittelklasse, Kaufleute, Beamte, Lehrer, auch die Besitzer der Übernachtungsquartiere und sogar Fabrikanten waren darunter. S. 373

aus: Felkel/Przerwa, Silberberg 1921-1922, 2001.

 

Laut dem Einwohnerverzeichnis für Silberberg wohnten hier im Jahr 1939:

2 SILB Anders Emil  Sommerseite 1 Fabrikant   Feinmechaniker-Werkstatt

4 SILB Anders Paula   Sommerseite 1 Rentnerin

5 SILB Anders Otto  Sommerseite 1 Rentner

6 SILB Anlauf Agnes   Sommerseite 1a verw. Berginspektor

7 SILB Anlauf Alfons   Sommerseite 1a Stadtbaumeister a.D.

370 SILB Uliczka Georg   Sommerseite 1 Triebwagenführer

Das Einwohnerverzeichnis 1939
für Silberberg

Im „Adressbuch für sämtliche Städte und Dörfer des Großkreises Frankenstein-Münsterberg 1939“ sind auch Informationen über die Stadt Silberberg zu finden,

bestehend aus:
⦁ einem Vorwort mit der Beschreibung der Stadt Silberberg,
⦁ einem Verzeichnis der „NSDAP und Behörden in der Stadt Silberberg“,
⦁ „Alphabetisches Verzeichnis der selbständigen Einwohner und kaufmännischen Firmen“ und
⦁ einem „Verzeichnis der Geschäfts- und Gewerbetreibenden“.

Das Verzeichnis der selbständigen Einwohner enthält Einträge von Personen; genannt sind: Familienname, Vorname, Beruf, Straße (Lokation), Hausnummer und Telefonnummer (soweit vorhanden). Insgesamt enthält dieses Verzeichnis 441 Personen.

Ein Teil der Eintragungen trägt die Lokation: Haus Nr. x. Eine Analyse dieser Eintragungen ergab: Bei den Häusern Nr. 1 – 9 handelt es sich um Einwohner der Längs-Kasernen, also „Oberstadt 174/ 1 – 174/ 9“
Die Einwohner der Quer-Kasernen „Oberstadt 174/ 10 – 14“ wurden nicht erfaßt. Dort befand sich die Uhrenfabrik Eppner sowie ein Teil der Wohnungen deren Arbeiter.
In dem Verzeichnis der Geschäfts- und Gewerbetreibenden ist dieser Fehler ebenfalls enthalten. Es fehlt die „Uhrenfabrik Eppner“. Ferner fehlt in diesem Verzeichnis die „Haargarn und Wollspinnerei“ Kuhnt (vormals Felsmann). In dem Vorwort zu dem Einwohnerverzeichnis sind allerdings beide Betriebe beschrieben.

Die Ermittlungen zu dem „Alphabetischen Verzeichnis der selbständigen Einwohner und kaufmännischen Firmen“ muß von verschiedenen Personen durchgeführt worden sein. Eine eindeutige Unterweisung dieser Personen über die Vorgehensweise ihrer Ermittlung ist aus dem Verzeichnis jedoch nicht erkennbar. Die Erfassung der Daten für diese Listen ist vor der Drucklegung von der Silberberger Verwaltung oder deren Beauftragten wohl nicht geprüft worden, diese hätten die Fehler sonst erkennen und korrigieren können.

Wer Silberberg kennt oder sich auch nur mit Bildern der Stadt beschäftigt, wird sich wundern: Nur 441 Personen lebten 1939 in Silberberg? Bei der Länge der Stadt im engen Quertal des Eulengebirges erscheint diese Zahl sehr gering.

Im Verzeichnis der selbständigen Einwohner sind nur Personen aufgeführt, die entweder Grundbesitzer waren oder welche man später als Haushaltsvorstand bezeichnete (von Familien), also vorwiegend Männer (vielleicht auch Witwen); Frauen und Kinder waren demnach unselbständige Personen.

Facit: Das Verzeichnis ist ein Adressen-Verzeichnis. Es kann nur anhaltsmäßige Informationen (Adressen), jedoch keine Aussagen über die Einwohner der Stadt Silberberg geben .

Statistik des Deutschen Reichs – Band 559,4

Ergebnisse der Volks-, Berufs-
und landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939
in den Gemeinden

Heft 4: Provinz Schlesien

Image

Zur Ortsübersicht von Silberberg (obige Tabelle)

A) Anzahl der Haushalte 392
B) Einwohner insgesamt 1.154,
C) davon männlich. 555

D) Altersangaben:
unter 6 Jahren 150
6 bis 14 Jahre 161
14 bis 65 Jahre 709
65 Jahre und älter 134 Summe: 1.154

E) Berufstätige in den Wirtschaftsbereichen
Land- und Forstwirtschaft: 57
Industrie und Handwerk 552
Handel und Verkehr: 184 Summe: 793

F) Berufstätige nach der Stellung im Beruf:
Selbständige: 188
Mithelfende Familienangehörige 64
Beamte und Angestellte 122
Arbeiter 523 Summe: 897

In dieser Übersicht sind genannt 392 Haushalte.

Im Verzeichnis selbständige Einwohner sind erfasst 441 Personen.

 

Text und Auflistung: Herbert Felkel, AKA 2006